Im November 2025 hat der Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest die JIM-Studie 2025 veröffentlicht (Jugend, Information, Medien). Die Ergebnisse zeigen: KI ist im Alltag von Jugendlichen angekommen und zu einem zentralen Werkzeug der Informationsbeschaffung geworden. Teils bewusst, etwa über ChatGPT, teils aber auch unbemerkt über Suchmaschinen, Feeds und Sprachassistenten. Umso wichtiger wird es, Medien- und Nachrichtenkompetenz gezielt zu fördern – nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei den Erwachsenen in ihrem Umfeld.

KI im Alltag der Jugendlichen
Laut Studie nutzen 91 Prozent der Jugendlichen mindestens ein KI-Tool regelmäßig. Allen voran: ChatGPT.
- 84 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen haben das Tool bereits genutzt.
- 39 Prozent nutzen es mehrmals pro Woche, unter den 16- bis 17-Jährigen sind es sogar 47 Prozent.
- Beliebte Einsatzbereiche: Hausaufgabenhilfe und Recherchetool
Dabei halten 57 Prozent der Jugendlichen die von ChatGPT bereitgestellten Informationen für vertrauenswürdig. Allerdings geben auch 50 Prozent der 12- bis 13-Jährigen an, nicht genau zu wissen, was „Deepfakes” sind.
Mit dieser Entwicklung steigt die Bedeutung von Informations- und Nachrichtenkompetenz. Jugendliche müssen KI erkennen, KI-basierte Antworten einordnen, Quellen prüfen und aufmerksam sein, ob KI nicht lieber „halluziniert“, als Wissenslücken preiszugeben.
Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, betont: „Immer mehr Kinder und Jugendliche sind gefährlichen Inhalten im Netz ausgesetzt. So geben im Rahmen der aktuellen Studie 67 Prozent der Jugendlichen an, im Verlauf des letzten Monats Fake News begegnet zu sein. Dieser Trend verstärkt sich mit KI. Die Plattformen sind in der Pflicht, problematische Inhalte konsequent zu löschen. Denn mit großer Reichweite geht große Verantwortung einher.“
Wachsende Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Themen
Die JIM-Studie 2025 zeigt auch: Jugendliche sind vielfältig interessiert und aktiv – digital wie analog. So steht mit 69 Prozent erstmals Sport auf Platz eins der regelmäßigen Freizeitaktivitäten – vor dem Treffen mit Freund:innen. Einmal im Monat beschäftigen sich 55 Prozent mit DIY, Basteln oder Handarbeiten. Auch Gaming gehört für viele zum Alltag: 71 Prozent der Jugendlichen spielen regelmäßig, unabhängig vom Gerät.
Gleichzeitig zeigt sich eine intensive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen: 55 Prozent der Jugendlichen beschäftigt das Thema Krieg und Konflikte – ein Anstieg um elf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Auch der Klimawandel bleibt präsent, insbesondere bei Mädchen (25 Prozent vs. 16 Prozent bei Jungen).
Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), macht deutlich: „Die hohe Aufmerksamkeit junger Menschen für gesellschaftlich relevante Themen ist ein erfreuliches Ergebnis. Zugleich zeigt sie, wie wichtig es ist, Medienkompetenz zu fördern und Jugendliche darin zu stärken, Informationen kritisch einzuordnen und vertrauenswürdige Quellen zu erkennen.“
Was wir als matrix Agentur beitragen
Die Ergebnisse der JIM-Studie zeigen deutlich: KI-Kompetenzen sind Zukunftskompetenzen und betreffen alle Generationen. Diese Fähigkeiten zu vermitteln und entsprechende Angebote bereitzustellen, ist eine gemeinsame Aufgabe von Familie, Schule, Medienanbietenden und Politik.
Die matrix Agentur versteht sich als Brückenbauerin: zwischen Bildung und Digitalisierung, zwischen Jugendlichen und den Menschen, die sie begleiten. In Projekten wie der zdi-KI-Prompt-Pause von zdi.NRW oder durch Lernangebote auf dem MINT-Campus im Themenbereich KI in der Bildung gestalten wir aktiv mit, wie KI-Kompetenzen entlang der Bildungskette und darüber hinaus zugänglich und inklusiv vermittelt werden können.
Unser Ziel ist klar: Kompetenzen entwickeln, stärken und sichtbar machen – auch (und gerade) im Umgang mit Technologien, die unsere Gesellschaft verändern. Denn digitale Chancengleichheit beginnt mit dem Verständnis, wie Informationen entstehen, wie sie gefiltert werden – und wie wir sie sinnvoll einordnen.
Die vollständige Studie findet Ihr hier: Zur JIM-Studie 2025



