„Wir müssen aufhören, Bildung als Lieferdienst für Wissen zu denken – und anfangen, sie als Ökosystem für Kompetenzentwicklung zu gestalten.“ – Arne Klauke über strategische Kommunikation, menschenzentrierte KI und die Frage, wie Kompetenzen wirklich sichtbar werden.

Arne Klauke ist Leiter der matrix Agentur und Mitglied der Geschäftsleitung der matrix Gruppe. Mit seinem Team gestaltet er Kommunikation, Content und Communitys im Bildungsökosystem – mit Fokus auf gesellschaftlichen Wandel, Chancengerechtigkeit und KI-gestützte Strategien. Im Gespräch spricht er über die Neuausrichtung auf ganzheitliche Kompetenzentwicklung der Agentur, ihre Haltung – und die Rolle von Bildungsinnovation im Zeitalter von Digitalisierung und KI.

Das Bild zeigt Arne Klauke, der freundlich in die Kamera lächelt.

Interview vom 23.07.2025

Arne, die matrix Agentur hat sich gestalterisch wie strategisch neu aufgestellt. Was steckt dahinter?

In den letzten Jahren haben wir beobachtet, dass sich die Anforderungen an Kommunikation und Beratung im Bildungsökosystem spürbar verändert haben – besonders an den Schnittstellen von Teilhabe, Diversität, Kompetenzorientierung und digitalem Empowerment.

Wir antworten darauf mit neuen Leistungen, die auch visuell im Corporate Design Ausdruck finden. Als Agentur wollen wir Kompetenzen fördern und sichtbar machen – sowohl bei unseren Zielgruppen als auch in unseren eigenen Prozessen.


Wie versteht ihr Kompetenzentwicklung?

Als etwas sehr Ganzheitliches. Kompetenzentwicklung ist für uns nicht nur eine Bildungsfrage, sondern auch eine Frage der Haltung: Welche Fertigkeiten stecken in Menschen – und wie können wir dazu befähigen, daraus echte Kompetenzen wachsen zu lassen?

Unsere Arbeit zielt darauf ab, Selbstbestimmung und Chancengerechtigkeit zu fördern – und das mit Tools, die Menschen stärken, nicht überfordern. Dafür kombinieren wir strategische Kommunikation mit Community-Psychologie, digitalem Design und kluger Technologie.


Was heißt das konkret in euren Aufträgen und Projekten?

Kommunikation ist ein zentrales Instrument von Veränderung. Ob wir Communitys aufbauen, digitale Lernplattformen entwickeln oder Bildungsprojekte begleiten – wir schaffen Räume, in denen Menschen ihre Potenziale entfalten und sichtbar machen können.

Projekte wie zdi.NRW oder der MINT-Campus zeigen, wie Kompetenzen außerhalb des klassischen Bildungssystems entstehen. Durch Formate wie Open Educational Badges machen wir informelle Lernprozesse nachvollziehbar und anschlussfähig.


Die matrix Agentur arbeitet viel an Schnittstellen zwischen Bildung, Gesellschaft und Digitalisierung. Was ist euer Anspruch an Kommunikation in diesen Feldern? Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz dabei?

Gerade an den Stellen des Bildungsökosystems, wo es um gesellschaftlichen Wandel, um Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit geht, brauchen wir Kommunikation, die informiert, verbindet, aktiviert und Haltung zeigt. Damit wir Menschen unabhängig von Background, Bildungsbiografie oder Medium erreichen, muss unsere Kommunikation zugänglich, respektvoll und empowernd sein.

Und: Kommunikation muss sich mitentwickeln. Deshalb setzen wir uns intensiv mit digitalen Tools, neuen Plattformen und auch mit Künstlicher Intelligenz auseinander. Der Auf- und Ausbau von KI-Kompetenzen ist mittlerweile ein zentraler Baustein unserer Arbeit – intern wie extern. Auf dem MINT-Campus entwickeln wir Lernangebote, die Grundlagen und Potenziale von KI vermitteln. Und in unserer eigenen Praxis nutzen wir KI-gestützte Tools und selbstentwickelte Lern- und Austauschformate, um Kommunikation strategisch, inklusiv und zukunftsfähig weiterzudenken.

Als Agentur haben wir früh begonnen, KI strategisch in unsere Arbeit zu integrieren – ob in der Contentplanung, im Storytelling oder in der Entwicklung barrierearmer, datenbasierter Formate – und mir ist wichtig, dass KI bei uns nicht zum Selbstzweck wird. Wir setzen sie ein, um Kommunikation inklusiver, smarter und zugänglicher zu machen. Gleichzeitig nutzen wir intern KI-gestützte Tools, um Entscheidungsprozesse zu verbessern und kreative Potenziale zu entfalten.

KI ersetzt keine Haltung – aber sie kann ein Verstärker guter Konzepte sein.


Und was steht als Nächstes an?

Wir freuen uns darauf, unsere Positionierung weiter mit Leben zu füllen: in Projekten wie MINTvernetzt, im Austausch mit Partner:innen im Bildungsökosystem und durch innovative Formate, die Wirkung zeigen – ob digital, analog oder hybrid. Denn unser Ziel bleibt: Kompetenzen sichtbar machen – bei anderen, aber auch immer wieder bei uns selbst.

Wir bleiben neugierig auf neue Allianzen, auf Co-Kreation und auf Kommunikation, die verbindet – und freuen uns darauf, unser Ziel gemeinsam mit alten und neuen Partner:innen im Bildungsökosystem.


Arne, danke für das Gespräch!

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